Schlagwort: Patientendaten

  • „Patientendaten sind in keiner Cloud sicher“ – Softwareanbieter Medatixx gehackt

    Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) sieht Befürchtungen bestätigt, dass digitale Cloudbetreiber keine endgültige Sicherheit bieten.

    Wie mehrere ärztliche Fachmedien berichten wurde Mitte vergangener Woche das Software- und Gesundheitscloud-Unternehmen Mediatixx gehackt. Die Webseite www.mediatixx.de ist aktuell nicht erreichbar. Damit wurde das erste deutsches Unternehmen dieser Branche Opfer einer erfolgreichen Cyberattacke. Der Angriff fand bereits letzte Woche statt. Bisher hat das Unternehmen keine Lösung gefunden, um seine IT-Probleme zu beseitigen.

    Mediatixx infomiert die Öffentlichkeit mit folgenden Worten: „Mitte vergangener Woche wurden wir Ziel eines Cyber-Angriffs, bei dem wichtige Teile unseres internen IT-Systems verschlüsselt wurden. Infolgedessen sind unsere Erreichbarkeit sowie der gesamte Unternehmensbetrieb derzeit stark beeinträchtigt.“

    Weiter heißt es: „Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass bei uns gespeicherte Daten entwendet wurden. Wir empfehlen Ihnen deshalb ausdrücklich, unverzüglich vorsorglich Ihre Passwörter zu ändern.“

    Der Vorsitzende des Deutschen Psychotherapeuten-Netzwerkes (DPNW) Dieter Adler kommentiert das Geschehen: „Alle Cloudbetreiber behaupten, die Patientendaten sind sicher! Das ist eine fromme Lüge. Heute wissen wir, selbst ein Schwergewicht, wie Mediatixx, kann gehackt werden. Es zeigt sich, Patientendaten sind in keiner Cloud sicher! Wir fordern die Abkehr von diesem digitalen Irrweg: Patientendaten haben in einer Cloud nichts zu suchen!“

    Dieter Adler meint weiter: „Mediatixx tappt noch völlig im Dunkeln und weiß noch nicht einmal, ob und in welchem Umfang Daten entwendet wurden. Das ist eine Bankrotterklärung eines der führenden Unternehmen in der digitalen Medizinbranche!“

    Gleichzeitig fordert das DPNW einen sofortigen Stopp der Telematik Infrastruktur. Dieter Adler sagt: „Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis diese auch gehackt sein wird.“

    In der Branche der Praxissoftware-Hersteller gehört Mediatixx mit Hauptsitz in Eltville am Rhein zu den größten Anbietern. Fast ein Drittel aller niedergelassenen Humanmediziner in Deutschland arbeiten mit einer Praxis- oder Ambulanzsoftware von Medatixx. Das Unternehmen verfügt über 19 eigene Standorte und arbeitet mit 45 Vertriebspartnern zusammen.

    Über den Verband
    Das „Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk – Kollegennetzwerk Psychotherapie“ (DPNW) wurde am 02.05.2019 in Bonn gegründet. Es hat 1.800 Mitglieder und 12.000 Abonnenten seines Freitags-Newsletters. Damit ist der DPNW drittgrößter Berufsverband im Bereich Psychotherapie. Der Vorstand besteht aus: 1. Vorsitzender: Dipl.-Psych. Dieter Adler, 2. Vorsitzende: Dipl.-Psych. Claudia Reimer, Kassenwart: Dipl.-Psych. Robert Warzecha. Mehr unter: www.dpnw.de

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  • 45 Millionen medizinische Bilder weltweit im ungeschützten Online-Zugriff

    45 Millionen medizinische Bilder weltweit im ungeschützten Online-Zugriff

    Das Analystenteam von CybelAngel, dem Spezialisten für digitales Risikomanagement, stellt jetzt seinen aktuellen Forschungsbericht „Full Body Exposure“ vor. Demnach sind im Internet weltweit mehr als 45 Millionen medizinische Bilddateien – darunter Röntgen-, CT- und MRT-Scans – auf ungeschützten Servern für jedermann frei zugänglich.

    Der Bericht „Full Body Exposure“ basiert auf Untersuchungen von Network Attached Storage (NAS) und Digital Imaging and Communications in Medicine (DICOM), die über sechs Monate hinweg weltweit durchgeführt wurde. DICOM ist der De-facto-Standard, den Mediziner zum Senden und Empfangen medizinischer Daten verwenden. Die Analysten deckten im Rahmen ihrer Recherche auf, dass Millionen sensibler Bilder und Patientendaten im Internet frei zugänglich sind – unverschlüsselt und ohne Passwortschutz.

    Für den Bericht scannten die CybelAngel-Tools auf mehr als 2.140 Servern rund 4,3 Milliarden IP-Adressen in 67 Ländern. Dabei wurden mehr als 45 Millionen medizinische Bilder identifiziert, die für jedermann offen zugänglich waren. Allein in Deutschland fanden die Analysten in den letzten sechs Monaten auf 251 Servern 39.204 frei zugängliche DICOM-Aufnahmen. In Großbritannien wurden im gleichen Zeitraum auf 90 Servern 23.238 solcher Bilder entdeckt. Die medizinischen Aufnahmen enthielten bis zu 200 Zeilen Metadaten mit persönlichen Informationen, die eine zweifelsfreie Identifizierung der betroffenen Patienten ermöglichte. Die Daten ließen sich aus allen identifizierten Quellen problemlos ohne Benutzernamen oder Passwort abrufen. In einigen Fällen akzeptierten Login-Portale auch leere Benutzernamen und Passwörter.

    Bessere Schutzvorkehrungen für Patientendaten notwendig

    „Für unsere Untersuchung haben wir keine Hacking-Tools verwendet“, betont David Sygula, Senior Cybersecurity Analyst bei CybelAngel und Autor des Berichts „Full Body Exposure“. „Trotzdem war es uns ein Leichtes, besagte Daten zu identifizieren und problemlos darauf zuzugreifen.“ Diese besorgniserregende Entdeckung beweise, dass schnell deutlich strengere Sicherheitsprozesse eingeführt werden müssen, so der Analyst. „Die Art und Weise, wie Fachpersonal sensible medizinische Daten teilt und speichert, muss in Zukunft deutlich bessere Schutzmechanismen integrieren als bisher üblich.“ Er plädiert für ein gesundes Gleichgewicht zwischen Sicherheit und bequemer Zugänglichkeit, um Datenpannen in Zukunft zu verhindern.

    Die Brisanz des Themas liegt unter anderem auch an der Komplexität der verwendeten IT-Umgebungen. „Medizinische Einrichtungen arbeiten meist mit einem Netz von Drittanbietern, die untereinander wiederum verknüpft sind“, erklärt Sygula. „Die Cloud ist dabei Dreh- und Angelpunkt und damit eine wichtige Plattform für den Austausch und die Speicherung von Daten.“

    Hohes Risiko durch Sicherheitslücken

    Sicherheitslücken stellen in einer solchen Umgebung ein enormes Risiko dar. Das gilt einerseits für die Personen, deren Daten kompromittiert werden, also die Patienten. Andererseits sind auch Einrichtungen des Gesundheitswesens, die den Vorschriften zum Schutz der Patientendaten unterliegen, durch die aufgedeckten Sicherheitsmängel gefährdet. „Gerade der Gesundheitssektor steht aktuell vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Die Sicherheit und die Privatsphäre der persönlichsten Daten der Patienten müssen daher deutlich besser geschützt werden, damit diese vertraulichen Informationen nicht in die falschen Hände geraten“, mahnt der Autor der Studie. Der Bericht hebt die Sicherheitsrisiken von öffentlich zugänglichen Bildern mit sehr persönlichen Informationen hervor, einschließlich Ransomware und Erpressung. Betrug ist ein weiterer entscheidender Risikofaktor, da medizinische Aufnahmen im Darknet zu Höchstpreisen verkauft werden können.

    Wenige Schritte zu mehr Datenschutz

    Compliance hat im Bereich des Gesundheitswesens einen besonders hohen Stellenwert. So sind europäische Gesundheitsdienstleister verpflichtet, die Vorschriften der DSGVO einzuhalten. Verstöße gegen die regelkonforme Sicherung sensibler Patientendaten sind sanktionspflichtig und können hohe Strafen nach sich ziehen.

    Um die Sicherheit von Patientendaten aller Art zu garantieren, rät CybelAngel zu einigen grundlegenden Schritten. Damit können medizinische Einrichtungen ihre Workflows sowie die Art und Weise absichern, in der Daten geteilt und gespeichert werden. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

    – Lecks bei Dritten identifizieren und stopfen
    – Cloud-Zugriffe sperren, wo immer es angebracht ist
    – Daten außerhalb des Netzwerks ausreichend überwachen.

    CybelAngel reduziert die Risken der Digitalisierung, indem es kritische Datenlecks innerhalb und außerhalb der Firewall erkennt, bevor sie zu folgeschweren Datenunfällen werden. Mithilfe von Augmented Intelligence – einer einzigartigen Kombination aus erprobtem Machine-Learning und dem Knowhow erstklassiger Cyber-Experten – analysiert CybelAngel Milliarden von Datenquellen, tausende von Dateien und hunderte von Bedrohungen in allen Schichten und Bereichen des Internets, um für seine Kunden kritische Datenlecks aufzuspüren. Mehr als 70 der größten internationalen Unternehmen verlassen sich Tag für Tag auf CybelAngel, um Leaks ihrer vertraulichen Daten frühzeitig zu erkennen und damit digitale Risiken zu minimieren. Hauptsitz sind Paris und New York mit Niederlasung in London. Weitere Informationen unter www.cybelangel.com

    Kontakt
    Weissenbach PR
    Helmut Weissenbach
    Nymphenburger Straße 90e
    80636 München
    089 55067770
    helmut@weissenbach-pr.de
    http://www.weissenbach-pr.de

    Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

  • CEBIT 2018 – Fraunhofer IGD: Künstliche Intelligenz in der Gesundheit

    In Halle 27, Stand E78

    BildDie Medizin ist im Wandel: Weg vom allgemeinen Behandlungsweg, hin zur individuellen Therapie. Künstliche Intelligenz in Verbindung mit den Technologien des Visual Computing bieten hier gänzlich neue Möglichkeiten. Forscher des Fraunhofer IGD stellen auf der CEBIT vom 11. bis 15. Juni 2018 in Hannover verschiedene Einsatzmöglichkeiten rund um die Künstliche Intelligenz in der Medizin vor – und zwar entlang der gesamten Behandlungskette (Halle 27, Stand E78).

    Menschen sind verschieden. Diesem Punkt will auch die Medizin der Zukunft Rechnung tragen und jeden Patienten nach der für ihn individuell optimalen Strategie behandeln. Grundlage hierzu sind große Datenmengen aus unterschiedlichen Datenquellen. Um die Datenberge zu analysieren und auszuwerten, setzt man zunehmend auf intelligente Systeme. Doch wie kann der Mensch die Daten, die durch die künstliche Intelligenz erzeugt und aufbereitet werden, richtig nutzen? Visual-Computing-Technologien sind dazu ein wesentlicher Ansatz. Im Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD setzen Forscherinnen und Forscher seit Jahren Methoden und Verfahren des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz ein, um Vital- und Gesundheitsdaten sowie krankheitsbezogene Patientendaten zu analysieren und zu bewerten und entwickeln Technologien entlang der gesamten Behandlungskette.

    KI für die Diagnose
    Künstliche Intelligenz kann bereits zu Beginn der Diagnose vieles leisten. Sprich: Wenn der Patient den Arzt aufsucht. Nun gilt es zunächst einmal, die Ursache der Beschwerden zu ermitteln und zu diagnostizieren – es geht darum Gestalt, Lage und Struktur von Körperteilen, Organen, Gewebe oder Zellen in medizinischen Bilddaten zu erkennen und zu markieren. Handelt es sich um dreidimensionale Bilddaten wie MRT oder CT, ist das ein aufwändiges Unterfangen, welches manuell kaum noch zu meistern ist. Die Wissenschaftler des Fraunhofer IGD haben daher entsprechende Machine-Learning-Verfahren entwickelt: Diese können anatomische Strukturen in Bilddaten simultan, vollständig und automatisch segmentieren und die Ergebnisse anschaulich darstellen, um bei der Diagnose zu unterstützen.

    KI in der Analyse: Effektiv aus Patienten- und Behandlungsdaten lernen
    Ist dieser Schritt getan, vergleicht der Arzt die Befunde des Patienten mit denen anderen Menschen. Möchte er große Mengen an Patientendaten analysieren und damit die Aussage belastbarer machen, bildet er dafür Kohorten – also Patientengruppen, die relevante Gemeinsamkeiten aufweisen. Doch hält die gebildete Kohorte, was sie verspricht? Oder könnte sie noch verfeinert werden? Diese Fragen lassen sich über individuell angepasste visuelle Analysewerkzeuge aus dem Fraunhofer IGD beantworten: Diese visualisieren die Attribute, analysieren sie detailliert und liefern dem behandelnden Arzt wichtige Erkenntnisse für die Behandlung des Patienten.

    Augmented Reality während der Operation
    Das Wissen aus der vorangegangenen Bild- und Datenanalyse vereinfacht die Festsetzung einer geeigneten Behandlung, bei der ebenfalls Visual Computing Technologien des Fraunhofer IGD zum Einsatz kommen. Im OP müssen Ärzte viel Geschick beweisen, da sie die genaue Lage von Organen, Blutgefäßen und erkranktem Gewebe während eines Eingriffs oft nur abschätzen können. Die Integration eines Augmented-Reality-Systems schafft hier Abhilfe und unterstützt den Arzt mithilfe von visuellen Markierungen während der Operation. Dabei wird die Position des Organs über eine AR-Brille virtuell eingeblendet.

    KI in der Nachsorge: Anomalien in Vitaldaten erkennen
    Nach der Operation wird der Patient weiter betreut – und zwar anhand seiner Vitaldaten. Wie steht es beispielsweise um die Schlafqualität und das Stressniveau des Patienten? Treten Anomalien wie Schlaf-Apnoen oder Bewusstlosigkeit auf? Dies lässt sich durch eine Analyse der Vitalparameter feststellen, beispielsweise Herzfrequenz, Herzratenvariabilität oder Atemfrequenz. Eine Lösung aus dem Fraunhofer IGD erfasst die Daten umfangreich, bewertet sie kontinuierlich und erkennt Anomalien zügig. Multiple Sensorik und situationsabhängige Algorithmik erhöhen die Robustheit der Erkennung. Die Daten unterstützen die Betreuung zu Hause, können aber auch in einen ebenfalls vom Fraunhofer IGD entwickelten visuellen Leitstand für das Krankenhauspersonal eingepflegt werden und somit die zentrale Beobachtung des Patienten gewährleisten.

    Fraunhofer IGD und die personalisierte Medizin
    Individuelle Gesundheit ist seit 2016 ein zentrales Strategiethema des Fraunhofer IGD. Kernpunkt der Forschung ist der Übergang von klassischer zu personalisierter Medizin. Dabei verbinden die Forscher bildgebende Verfahren mit datengetriebenen Ansätzen in der Medizin.
    Auf der Messe CEBIT werden die Visual-Computing-Lösungen des Fraunhofer IGD ausgestellt, umfassen dabei die gesamte Behandlungskette: Von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge.

    Weiterführende Informationen: www.igd.fraunhofer.de/veranstaltungen/cebit-2018

    Über:

    Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
    Frau Daniela Welling
    Fraunhoferstraße 5
    64283 Darmstadt
    Deutschland

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    Das Fraunhofer IGD ist die international führende Einrichtung für angewandte Forschung im Visual Computing. Visual Computing ist bild- und modellbasierte Informatik. Vereinfacht gesagt, beschreibt es die Fähigkeit, Informationen in Bilder zu verwandeln (Computergraphik) und aus Bildern Informationen zu gewinnen (Computer Vision). Die Anwendungsmöglichkeiten hieraus sind vielfältig und werden unter anderem bei der Mensch-Maschine-Interaktion, der interaktiven Simulation und der Modellbildung eingesetzt.

    Unsere Forscher an den Standorten in Darmstadt, Rostock, Graz und Singapur entwickeln neue technische Lösungen und Prototypen bis hin zur Produktreife. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern entstehen dabei Anwendungslösungen, die direkt auf die Wünsche des Kunden zugeschnitten sind.

    Unsere Ansätze erleichtern die Arbeit mit Computern und werden effizient in der Industrie, im Alltagsleben und im Gesundheitswesen eingesetzt. Schwerpunkte unserer Forschung sind die Unterstützung des Menschen in der Industrie 4.0, die Entwicklung von Schlüsseltechnologien für die „Smart City“ und die Nutzung von digitalen Lösungen im Bereich der „personalisierten Medizin“.

    Durch angewandte Forschung unterstützen wir die strategische Entwicklung von Industrie und Wirtschaft. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sowie Dienstleistungszentren können davon profitieren und mit Hilfe unserer Spitzentechnologien am Markt erfolgreich sein.

    Pressekontakt:

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